Ohne Kinder einsam im Alter

Ohne Kinder einsam im Alter? So ein Quatsch!

Ohne Kinder einsam im Alter? Lass dir keine Angst machen! 

Viele Frauen, die darüber nachdenken, sich für ein Leben ohne Kinder zu entscheiden, teilen diese eine große Sorge:

Sie haben Angst davor, im Alter einsam und allein zu leben. Lost & lonely statt happy Family quasi! 🤯 

Diese Bedenken machen ihnen die Entscheidung in der Kinderfrage schwer oder sie tauchen als diffuse Ängste immer wieder auf, wenn sie sich bereits für ein Leben ohne Kinder entschieden habe.

Es gibt viele Ursachen für diese Angst davor, ohne Kinder einsam im Alter zu sein. Und mit diesem Blogartikel möchte dir Mut machen, dagegenzuhalten: 

Ich zeige dir die Gründe, warum du diese Ängste hast und teile mit dir meine besten Tipps für ein (kinderfreies) Leben nach deinen Bedingungen. Und zwar ganz ohne Angst davor, später einsam zu enden.

In meiner Arbeit sind mir vor allem drei Punkte aufgefallen, die dazu führen, dass Frauen Angst vor der Einsamkeit im Alter ohne eigene Kinder haben:

1. Erfahrungen in der eigenen Familie oder im Umfeld

2.Gesellschaftliche Prägung

3.Fehlende positive Bilder & Role Models zum Älterwerden

1.Erfahrungen in der eigenen Familie:

Zu diesem Erfahrungen gehören sowohl Situationen, die du tatsächlich beobachtet hast, z.B. das Altern und Sterben von deinen Großeltern. Aber auch, in welcher Form diese Themen in deiner Familie besprochen wurden.

Häufig höre ich Aussagen wie: “Wenn meine Eltern sich nicht um meine Oma gekümmert hätten, hätte sie niemanden gehabt.” Und so richtig diese Aussage ganz bestimmt ist, hier sind wir an einem entscheidenden Punkt:

Häufig verlassen sich die Menschen, die eine eigene Familie haben darauf, dass diese sich im Alter um sie kümmert. Und es ist mega, wenn dieser Plan aufgeht. Meine Erfahrung ist jedoch, dass dies nicht immer der Fall ist. Denn eigene Kinder sind keine Garantie dafür, im Alter nicht alleine und oder einsam zu sein.

Gerade aus diesem Grund ist frühzeitige Vorsorge auf verschiedenen Ebenen wichtig. Dazu aber später mehr.

2. Gesellschaftliche Prägung

Unsere Gesellschaft ist in allen Bereichen sehr stark auf Familie ausgerichtet. Und entsprechend sind wir alle geprägt, nicht zuletzt auch durch Medienberichte, Filme, Serien etc. .

Dieser gesellschaftliche Konsens, der größtenteils vorherrscht, ist eindimensional:

Auf der einen Seite: Menschen die glücklich im familiären Verbund leben, auf der anderen Seite in die Jahre gekommene Singles, ohne Kinder einsam im Alter in ihrer Einzimmer-Bude.

Funfact: Die Realität stellt sich häufig ganz anders dar. Studien beweisen, dass insbesondere Frauen, die nicht in der klassischen Kleinfamilie leben, oft langfristig (und ja auch im Alter!) glücklicher sind, als andere.

Und gerade im Hinblick auf den demographischen Wandel wird immer wichtiger, andere Lebensmodelle sicht- und lebbar zu machen, um ein Gegengewicht zu der Erzählung zu schaffen, dass eine Familie allein der Garant für Verbundenheit im Alter ist.

Und damit zu

3. Fehlende Bilder & Role Models

Wie in vielen Bereichen des kinderfreien Lebens gibt es auch im Bereich des Älterwerdens ohne großen Nachholbedarf in der Darstellung diverser Lebensmodelle.

Wer zu glücklichem Altern nur die Oma mit ihren Enkeln im Kopf hat, bekommt natürlich Angst, wenn klar ist, dass eigene Enkel niemals existieren werden.

Was ich stattdessen sehen will?? WG´s bestehend aus älteren Menschen. Noch mehr Mehrgenreationen-Projekte. Childfree Reisegruppen mit älteren Menschen. Alternative Familienkonstrukte wie “Co-Parenting” & Co. .

Übernimm heute Verantwortung für dein zukünftiges Ich!

Soweit zum Status quo! Vielleicht fragst du dich nun, was du mit diesen Erkenntnissen anfangen sollst.      Ich sags dir:

Du kannst und darfst schon heute Verantwortung übernehmen für dein zukünftiges Ich!

Dabei geht es darum, ein glückliches Leben im Alter mit möglichst viel Verbundenheit und möglichst wenig bösen Überraschungen schon heute vorzubereiten.

Ach ja und by the way: Wenn du mich fragst, sollte diese Planungen übrigens jeder Mensch vornehmen. Ob mit oder ohne eigenen Kindern. Denn mal ehrlich: Wie egoistisch ist es eigentlich, sich so ganz blind darauf zu verlassen, dass die eigenen Kinder „sich schon kümmern“ und „schon alles regeln“ werden?

Mal ganz davon abgesehen, dass ich sehr viele Familien kennen, in denen die erwachsenen Kinder hunderte, wenn nicht tausende Kilometer weit weg ihr eigenes Leben leben. Aber das ist wieder ein anderes Thema.

Zurück also zur Vorsorge:

1.Schaffe dir deine eigenen Bilder:

Beschäftige dich ganz ausführlich damit, wie dein Leben in x Jahren aussehen könnte, sodass es dir aus heutiger Sicht erstrebenswert erscheint.
Du kannst dazu einige der Impulse zur Hilfe nehmen, die ich in diesem Artikel zur Entscheidung in der Kinderfrage geteilt habe.

Wie würde dein aus heutiger Sicht glücklichstes älteres Ich aussehen? Wo lebt diese Frau und mit wem? Mit welchen Menschen trifft sie sich regelmäßig?  Wie fit und gesund ist sie?  Was macht sie in ihrer Freizeit? Bringt sie sich irgendwo (ehrenamtlich) ein? Wer kümmert sich um sie, wenn sie mal krank ist?

Denke dich da wirklich richtig hinein und notiere deine Ergebnisse oder visualisiere sie sogar bildlich!

Und falls du dich das jetzt fragst: Nein, es gibt natürlich keine Garantie dafür, dass die Dinge genauso laufen, wie du sie dir idealerweise wünschst. Doch umso konkreter und realer die Bilder sind, die du selbst von deinem idealen älteren Ich hast, umso leichter wird es dir fallen, die Weichen für genau dieses Leben zu stellen.

2.Sorge schon heute für Verbundenheit

Kinderfreie Menschen sind gefragt, sich selbst um ihre Community zu kümmern. Also checke dein Netzwerk: Welche Kontakte sind schon da? Welche Bekanntschaften willst du aktivieren, welche alten Freundschaften wieder aufleben lassen?

Lerne neue Menschen kennen! Ob kinderfrei oder nicht: Um verbunden zu bleiben, gilt es immer wieder, auch neue Freund*innen kennenzulernen.

Wenn du dir kinderfreie Freundinnen wünschst geht das zum Beispiel easy peasy über meine Community, den „Childfree Coffee Club“, das erste (digitale) Netzwerk für kinderfreie und nicht entschiedene Frauen im “DACH”-Raum

Du wünschst dir ein familienähnliches Leben ohne eigene Kinder?
Informiere dich über generationsübergreifende Wohnprojekte oder Ehrenämter, in denen du dich einbringen kannst. Auch für ältere Menschen gibt es solche Projekte, z.B. als „Oma auf Zeit“.

3. Sichere dich rechtlich ab.

Alter und Tod sind in unserer Gesellschaft tabuisierte Themen. Da es um die Endlichkeit unseres Lebens geht, wollen wir diese Themen gern auf die lange Bank schieben, gerade, wenn wir uns eigentlich noch jung fühlen.

Doch gerade für Menschen, die sich davor fürchten, ohne Kinder einsam im Alter zu sein, ist es umso wichtiger, sich konkret in alle Szenarien hineinzudenken und aus dem Heute heraus so selbstbestimmt wie möglich vorzusorgen.

Wichtige Stichworte in diesem Zusammenhang sind Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung, gesetzliche Betreuung & Testament.

Es ist außerdem wichtig, eine gute Übersicht über deine Finanzen, Versicherungen etc. zu erstellen und diese einer Person deines Vertrauens mitzuteilen.  Zu diesen Themen lässt du dich am besten von einer Notarin beraten. Denn Wissen bedeutet Handlungsfähigkeit. Alles, was du gut im Heute regelst, kann dich später nicht negativ überraschen.

Kinderfreies Leben als Chance für mehr Verbundenheit im Alter!

Fassen wir zusammen: Eigene Kinder sind keine Garantie dafür, im Alter verbunden zu sein. Gleichzeitig bedeutet die  Entscheidung für ein kinderfreies Leben nicht, dass du als einsame, alte Lady enden wirst.

Ich bin vielmehr überzeugt, dass die bewusste Auseinandersetzung damit, was genau du mit diesem wunderbar freien Leben anfangen möchtest, dir eine perfekte Möglichkeit bietet, dein Leben so gut es geht auf langlebige Beziehungen, Freundschaften und Kontakte auszurichten. Und zwar ganz nach deinen Bedingungen!

Fotocredits: “cottonbro” via www.pexels.com

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